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Freitag, 20. Mai 2005 |
Managua - Granada |
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50,52 kmGesamt:
14.113 km |
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Eine der schlimmsten Nächte auf meiner Reise geht zu Ende.
Ich habe kein Auge zu gemacht, es war einfach grauenvoll. Seit ich
die Tabletten nehme, habe ich dieses Kribbeln am ganzen Körper.
Es sind Millionen von kleinen Nadeln, die in meinen Körper stechen,
es ist nicht auszuhalten. Ich setze das Paracetamaol ab; das Fieber
ist mit 37,7 auch relativ weit heruntergegangen. Leider sind das Unwohlsein
und der Augendruck geblieben. Es bringt aber absolut nichts hier weiter
herumzusitzen. Ich fahre also sehr gemütlich hinaus aus der Stadt
und versuche mich so gut es geht zu schonen. Doch der leichte Anstieg
und das noch aus Somosas Zeiten stammende Straßenpflaster treiben
mir den Schweiß heraus. Diese Pflastersteine stammen aus einer
Fabrik, die Somosa gehörte. Es war sicher eine gute Idee, sie
herzustellen und hier zu verlegen, denn es waren nicht viele Maschinen
nötig und billige Arbeitskräfte gab es ja. Zum Radeln sind
die vielen Lücken und Rinnen jedoch schlecht.
Ich fahre einfach nur vor mich hin, die Gegend ist mir egal. Ich mache
an diesem Tag nicht ein einziges Foto und dann kommt auch noch der
Regen. Zum Glück bin ich nicht nach Rivas abgebogen, sondern
habe mich für die kurze Tagesetappe entschieden. Im strömenden
Regen erreiche ich Granada und gehe in die Hospedaje Central. |
Der Besitzer ist verstorben und die Herberge wird nun von drei
Brüdern aus Frankreich geleitet. Immer noch hängen viele
Schmuckverkäufer hier ab, manche leben wahrscheinlich noch seit
meinem letzten Besuch hier. Ich bekomme ein Bett in einem kleineren
Schlafsaal, den ich für mich allein habe. Für 60 C mit Frühstück
inklusive einer halben Stunde Internet nicht schlecht. |
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Es regnet stundenlang und wie aus Eimern. Am Nachmittag treffe ich
mich mit Matthias
aus Sangerhausen, jetzt Berlin. Er ist nach fünf Jahren durch
Europa, Asien, Australien und Südamerika auf dem Weg nach Norden,
um dann über Asien wieder zurückzufahren. Wir sitzen fünf
Stunden beim Kaffee zusammen und so geht der Nachmittag herum. |
Am Abend bin ich zu faul zum Kochen und entscheide mich für
einen Chefsalat und Pasta mit Oliven im Hostelrestaurant. Schon beim
ersten Stück Hühnchen kommt mir die Sache etwas komisch
vor. Ich freue mich aber so auf das Essen und denke mir nichts Schlimmes.
Als ich jedoch weitere Bissen probiere und daran rieche, stellt sich
heraus, dass das Hühnchen schlecht ist. Ich gebe es zurück
und bekomme mein Geld wieder. Das erste Mal seit Wochen koche ich
nicht selbst und fange mir vielleicht noch eine Lebensmittelvergiftung
ein! |
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