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Freitag, 22. April 2005 |
San Juan |
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Heute macht mein Unterricht wieder richtig Spaß. Ich spreche
mit meiner Lehrerin über die Geschichte Guatemalas, San Juans
und Deutschlands. San Juan war vor der Zeit der Spanier ein sehr reiches
Dorf, da in den Bergen Silber abgebaut wurde. Schnell haben das die
Spanier mitbekommen und das Silber für sich beansprucht. |
Beim ersten Zusammentreffen ging es noch relativ friedlich
für die Bürger aus, da die Spanier ihr Ziel erreichten.
Beim zweiten „Besuch“ der Spanier wurden 60 % der Bevölkerung
getötet, da nicht genug Silber vorhanden war. Der Rest der Dorfbevölkerung
siedelte an die Pazifikküste um und lebte vom Fischfang. |
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24 Jahre später kehrten die ersten Menschen mit etwas Geld
wieder zurück und bauten das Dorf wieder auf. Mittlerweile liegt
San Juan nicht mehr an der Stelle von damals, da der Wasserspiegel
des Sees sehr weit gesunken ist und die Bewohner immer wieder Richtung
See gezogen sind. |
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Obwohl Juana zwei Jahre in Guatemala City studiert hat, weiß
sie nichts über Europa oder Deutschland. Das Bildungssystem scheint
hier im Land sehr schlecht zu sein. Das heißt aber nicht, dass
die Kinder nichts lernen. Im Gegenteil, alle können gut schreiben
und lesen, nur von außerhalb ihres Landes hören sie nichts. |
Ich bekomme sehr viele Hausaufgaben auf. Doch das ist gut, denn
so werde ich gezwungen etwas zu tun. |
Das Wetter hat sich in den letzten Tagen verschlechtert,
es ist merklich kühler und feuchter geworden. Die Berge sind
kaum noch zu sehen. Schlechte Anzeichen - und tatsächlich kommt
heute der Regen. Es regnet ab 15:00 Uhr ununterbrochen. Die Regenzeit
hat begonnen. |
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Kaum fallen die ersten Tropfen, da fällt der Strom aus. Eigentlich
soll es erst im Mai anfangen, doch was ist schon eine Woche. Ich habe
die Hoffnung, wenn sie eher beginnt, dass sie in Nicaragua und Costa
Rica auch eher vorüber ist und ich noch etwas von den Vulkanen
und Bergen sehe. |
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