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Freitag, 27. August 2004 |
km 634- Tabor Lake |
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113,08 kmGesamt:
2993 km |
Am Morgen ist es sehr stark bewölkt, aber regnen will es noch
nicht. Als ich aus dem Zelt gehe, sehe ich zu ersten Mal auf dieser
Reise meinen Atem. Es sind aber noch 13 Grad und mit den kurzen Leggings
und den Überziehern wird es heute noch gehen. |
Nach 5 km setzt der Regen ein und es wird nicht der letzte sein.
Mal etwas weniger und mal etwas mehr weicht es mich so langsam durch.
Es ist erstaunlich, wie schnell man böse Gedanken bekommt und
all die Sonnentage verflogen sind. Es ist aber auch erstaunlich, wie
schnell die Gedanken zu einem warmen Zimmer mit Dusche und Luxus wandern.
Gleich erwische ich mich immer wieder bei dem Gedanken in Prince George
zu bleiben und ein Hostel zu nehmen. |
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Meine neue bemalte Fahne am Trailer hat heute gleich ihren ersten
Erfolg zu verbuchen. Bei einer Pause sprechen mich zwei ältere
Leute an und erzählen von ihrer Reise mit dem Wohnmobil durch
Mittelamerika. Ich sollte doch unbedingt in Guatemala auf der Finca
Isabel halt machen. Naja, da war ich schon: Ich fand es hatte etwas
zu viel von einem Ferienlager und die Drogenszene hat es schon längst
als ihren Lieblingsplatz ausgesucht. |
Ich erreiche Prince Gerorg und muss mich in der ersten großen
Stadt nach über 700 km erst einmal an den Verkehr gewöhnen.
Laut Infocenter gibt es an Übernachtungsmöglichkeiten ein
Hostel, die Uni für 25 can. Dollar und ein Backpacker Hotel für
35 can. Dollar. In der Bibliothek checke ich noch meine Mail, doch
viel ist leider nicht angekommen. Als ich das Hostel endlich finde,
entpuppt es sich als ein altes heruntergekommenes Hotel. Da nehme
ich dann doch lieber den Zeltplatz. Es geht also über eine Nebenstraße
zum Tabor Lake. |
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Der Besitzer ist ein amerikanischer Deutscher, der seine Lodge "Deutsche
Botschaft" nennt. Wichtiger ist ihm zwar erst einmal sein Geld,
doch er kümmert sich um mich und lässt mich unter der Überdachung
der Feuerstelle mein Zelt aufstellen. Er ahnt was noch kommt.
En riesiges Gewitter ergießt sich über das Land und auch
die anfangs noch schönen Regenbogen können es nicht vertreiben. |
Ich verbringe den Abend in der Waschküche, schreibe Tagebuch,
überspiele Bilder und lade meine Akkus auf. Als ich noch ein
Bier trinken möchte, hat die erst um 18:00 geöffnete Gaststätte
schon wieder geschlossen. Es ist erst 22:00 und Freitagabend. Scheint
sich ja zu lohnen, wenn er sich das leisten kann. |
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